Dost, Wilder Majoran

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Dost/Oregano
Wilder Majoran, Gemeiner Dost, Dosten, griechischer Majoran, Liebfrauenstroh, Frauendost, Wohlgemut,
Oregano ist eine ausdauernde Pflanze und gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er ist botanisch eng mit dem Majoran verwandt und stammt vermutlich aus dem Mittelmeergebiet. Sein Vorkommen erstreckt sich inzwischen über die gemäßigten Zonen Eurasiens bis nach Nordamerika, wohin er eingeschleppt wurde. Er wächst bevorzugt auf trockenen Böden an sonnigen, windgeschützten Hängen und an Rändern von Gebüsch. Er bildet aufrechte, derbe, vom Grund an verzweigte bis 90 cm hohe vierkantige und rötlich oder braunrot überlaufene Stängel aus, an denen die eiförmigen, ganzrandigen Blätter kreuzgegenständig stehen. Sie sind fein behaart, kurz gestielt und unterseits drüsig punktiert. Beim Zerreiben entwickelt sich ein angenehm aromatischer Duft. Der Geschmack ist würzig, aromatisch und etwas bitter.
Die rosafarbenen oder weißen Blüten stehen am Ende der Stängel in Scheinquirlen. Sie enthalten viel Zucker und werden von zahlreichen Insekten aufgesucht.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Lippenblütler Lamiaceae
- Anwendungsbereich: Verdauungsförderung, Gewürz
- Blütenfarbe: rosa, weiß
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
Juli bis September
Die Pflanze bildet nach der Bestäubung 1 mm große ovale Nüsschen aus, vermehrt sich aber auch vegetativ durch unterirdischen Ausläufer.
Verwendete Pflanzenteile
Das frische oder getrocknete Kraut
Inhaltsstoffe
2 bis 4% ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide
Heilwirkung
Oregano wird ausschließlich in der Volksmedizin verwendet und eignet sich besonders zum Würzen von fetten Speisen. Die Gerb- und Bitterstoffe regen die Verdauungsdrüsen an, und wirken appetitanregend, entzündungshemmend, krampflösend, galletreibend und desinfizierend auf den Verdauungstrakt. Das isolierte ätherische Öl kann den Magenkeim Helicobacter pylori und schädigende Darmpilze wirksam bekämpfen. Es kann auch bei Nagelpilzbefall verwendet werden.
Auf Grund des Gehalts an ätherischem Öl wirkt Oregano auswurffördernd und schwach krampflösend. Eine Teezubereitung aus dem Kraut kann bei der Behandlung von grippalen Infekten, Husten und Bronchitis helfen und als Mundspülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs.
Oregano ist ein beliebtes Gewürz in der mediterranen Küche (Pizza), sollte aber wegen seiner starken Würzkraft nur sparsam verwendet werden.
Das ätherische Öl wird in hautreizenden Arzneimitteln verwendet, die bei rheumatischen Beschwerden zur Anwendung kommen.
Nebenwirkungen
Das ätherische Öl darf innerlich nur in kleinsten Mengen verwendet werden In der Schwangerschaft sollte keine Anwendung erfolgen. Es ist auch nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet.
Geschichtliches
Die Pflanze ist ein Arzneimittel, das schon seit langer Zeit genutzt wurde. Es gab nur wenige Gebrechen, gegen die das Kraut nicht verordnet wurde. Der Name stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus oros = „Berg“ und ganos = „Zierde“. Der Name „Dost“ bezeichnet eine buschartig wachsende Pflanze.
Oregano wird bereits im 1. Jahrhundert bei Dioskurides in „De materia medica“ als erwärmendes Heilmittel und als Arznei- und Gewürzpflanze erwähnt und genutzt. Hildegard von Bingen setzte die Pflanze bei Bronchitis, Halsentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden ein.
Unter dem Namen „Wohlgemut“ wurde das Kraut im Mittelalter als Kraut, das Kummer verschwinden lässt und Menschen fröhlich macht, also als stimmungsaufhellendes Beruhigungsmittel verwendet, um „abgebrochenen Lebensmut“ zu lindern.
Auch im Aberglauben spielt Oregano eine große Rolle. Der Pflanze wurde die Kraft zugesprochen Menschen und Tiere vor Krankheiten und Verzauberung zu schützen und alle bösen Geister und den Teufel abzuwehren. Als Schutz vor den bösen Mächten dienten Sträußchen des Krauts, die als Amulett getragen wurden. Es wurde in die Brautschuhe gelegt und in den Brautstrauß eingebunden. Oregano sollte auch zu Eheglück und Kindersegen verhelfen können.
Ein alter Spruch zu der Pflanze lautete: „Hättest du nicht Dorant (eine zauberabweisende Pflanze) und Dosten, tät es dich dein Leben kosten.“
Besonders heilkräftig galt die Pflanze, wenn sie mit Weihrauch zum Räuchern von Krankenzimmern genutzt wurde.
Im Kamin verbrannt sollte das Kraut vor Blitzeinschlag schützen

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