Weiße Taubnessel
Bienensaug, Blumennessel, Weiße Nessel, Kuckucksnessel, Tote Nessel
Die Taubnessel ist in Europa und Asien heimisch. Sie wächst an Wegrändern, an Zäunen und auf Brachflächen und zeigt eine hohe Toleranz an den Standort. Vom Aussehen her ähnelt sie zwar den Nesseln, gehört jedoch zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Aus einem waagerecht im Boden kriechenden weitverzweigten Wurzelstock treibt die Pflanze im Frühjahr aufrechte vierkantige hohle Stängel, die 30 bis 40 cm hoch werden und im unteren Teil häufig rotviolett überlaufen sind. Die Blätter sind gestielt, herzförmig, am Rand gesägt und beiderseits behaart. Sie stehen gegenständig am Stängel. Die duftenden Blüten weisen zwei Lippen mit weißen Kronblättern und fünf Kelchblättern auf. Sie stehen in Scheinquirlen mit 6 bis 16 Blüten in den Achseln der oberen Blattpaare. Die Staubgefäße liegen dicht unter der Oberlippe. Die Blüten werden gern von Bienen und Schmetterlingen aufgesucht.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Lippenblütler Lamiaceae
- Anwendungsbereich: Menstruationsbeschwerden, Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: weiß
- Giftigkeit: ungiftig
Blütezeit
April bis Oktober
Die Blüten können wegen des angenehm süßlichen Geschmacks zu Desserts verwendet werden, die Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten.
Verwendete Pflanzenteile
Die getrockneten Blüten
Inhaltsstoffe
Saponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, sehr wenig ätherisches Öl
Heilwirkung
Die Schleimstoffe wirken reizmildernd, die Saponine schwach auswurffördernd. Wissenschaftlich anerkannt ist die innerliche Verwendung der Blüten bei Katarrhen der oberen Luftwege, äußerlich bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum. Volksmedizinisch wird die Taubnessel auch zur Behandlung von Weißfluss und bei schmerzhafter Periode verwendet.
Das Homöopathikum Lamium album wird bei Blasenentzündung und Ausfluss verwendet.
Nebenwirkungen
Nicht bekannt
Geschichtliches
Der Gattungsname Lamium stammt aus dem Griechischen (Schlund, Rachen) und bezieht sich auf die Form der Blüte, album (lat.) = weiß. „Taub“nessel deshalb, weil die Blätter nicht brennen.
Bei den antiken Schriftstellern und in der Klosterheilkunde fand die Taubnessel keine Beachtung.
In den Kräuterbüchern des 16. Und 17. Jahrhunderts wurde die weiße Taubnessel entsprechend der Signaturenlehre als Arzneimittel gegen Weißfluss empfohlen.
Adam Lonitzer empfahl die Taubnessel außerdem als Frauenkraut und bei Wurmbefall.
Volksheilkundlich erfreute sich die Pflanze großer Beliebtheit
Sebastian Kneipp empfahl die Dämpfe der Abkochung gegen Ohrenleiden.

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