Veilchen
Heilpflanze des Jahres 2007
Märzveilchen, wohlriechendes Veilchen, Heckenveilchen, Schwalbenblume, Marienstängel, Osterchen
Das Veilchen gehört zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Es ist in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugt nicht zu trockene Standorte.
Aus einem kriechenden Wurzelstock entwickeln sich die Blühtriebe und Ausläufer, die sich bewurzeln können. An der Spitze des Wurzelstocks entwickelt sich eine grundständige Blattrosette. Die Blätter sind herzförmig und gestielt und erreichen Wuchshöhen von 5 bis 15 cm. Die Blüten, die aus fünf länglichen intensiv lilafarbenen Blättern bestehen, duften angenehm. Die Frucht ist eine Kapsel mit kleinen Samen, die von Ameisen verbreitet werden.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Veilchengewächse Violaceae
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: lila
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
März, April; das Duftveilchen gehört zu den Pflanzen, die das Ende des Winters verkünden. Der Duft wird als eines der feinsten Aromen angesehen. Veilchenblüten eigenen sich zur Dekoration von Salaten und Desserts und zur Herstellung von Sirup und Essig.
Verwendete Pflanzenteile
Kraut, Blüten, manchmal auch der Wurzelstock. Die Wurzel des Märzveilchens ist nicht identisch mit dem als „Veilchenwurzel“ bezeichneten Wurzelstock von verschiedenen Irisarten!
Inhaltsstoffe
Saponine, Bitterstoffe, Odoratin (Alkaloid), das blutdrucksenkend wirken soll
Heilwirkung
Volksmedizinisch wird das blühende Kraut als Tee bei Husten, Heiserkeit und Bronchitis mit festsitzendem Schleim (innerlich), aber auch als Mittel bei Hauterkrankungen (äußerlich) gebraucht.
Das Homöopathikum Viola odorata wird bei Ohrenschmerzen, rheumatischen Gelenkerkrankungen und Hautunreinheiten verwendet.
Nebenwirkungen
Nicht zu befürchten.
Geschichtliches
Bereits seit Hippokrates gehört das Veilchen zu den gebräuchlichen Heilmitteln. Auch im Mittelalter fand es breite Verwendung. Sebastian Kneipp setzte es bei Husten und Halsentzündungen ein.
Auf Grund des Dufts galt das Veilchen bei den Griechen der Antike als Blume der Liebe und war mehreren Gottheiten geweiht.
Persephone, die spätere Gattin des Hades (Gott der Unterwelt), wurde von diesem geraubt, als sie gerade Märzveilchen pflückte, und der hoffnungslos verliebte, aber keineswegs gut aussehende Gott Vulkan wurde von Venus geküsst, weil er nach Veilchen duftete. Eine Tochter des Atlas wurde vom Sonnengott verfolgt. Sie bat Zeus um Beistand. Er hatte Mitleid und verwandelte das Mädchen in die Blume, die seither gern im Schatten des Gebüschs wächst.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war es große Mode, Duftveilchen anzubauen. Napoleon schätzte es so sehr, dass das Veilchen zum Wahrzeichen der Bonapartisten wurde.

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