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Rot-Eiche
Baum des Jahres 2025
Amerikanische Spitzeiche
Die Rot-Eiche ist ein Laubbaum, der zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) gehört. Er kann bis zu 400 Jahre alt werden. Seine ursprüngliche Heimat ist das östliche Nordamerika vom Atlantik bis zum Rand der Prärie. Im 17. Jahrhundert kam die Rot-Eiche als Zierbaum nach Europa. Inzwischen ist sie als Kulturforstpflanze in weiten Teilen Europas von Südskandinavien bis nach Nordspanien und von Norditalien bis in die Ukraine anzutreffen. Die Rot-Eiche benötigt einen lockeren, kalkarmen Boden und kann auch auf sandigen und trockenen Böden angebaut werden. Sie bevorzugt ein mildes Klima, erträgt aber auch sehr kalte Winter und sehr heiße Sommer. Sie ist überaus schnellwüchsig und robuster als die heimischen Verwandten. Die Rot-Eiche eignet sich aber nicht als Straßenbaum, da die Wurzeln bei verdichteten Böden den Straßenbelag anheben würden.
Zunächst bildet die Rot-Eiche eine Pfahlwurzel aus, die sich später zu einem dichten Herzwurzelsystem entwickelt. In der Jugend wächst der Baum rasch in die Höhe und bildet eine rundliche Baumkrone, die eine Wuchshöhe bis zu 35 m erreicht. Die Rinde am Stamm ist grau und glatt, später wird eine dünnschuppige Borke gebildet. Die Laubblätter stehen wechselständig an den Zweigen. Sie werden etwa 15 cm lang und weisen vier bis sechs Lappen auf, die durch tiefe Buchten abgeteilt sind und am Ende spitz zulaufen. Der frische Blattaustrieb im Frühling ist zunächst gelb, später nehmen die Blätter eine grüne Farbe an. Im Herbst schließlich färben sie sich leuchtend rot. Mit dieser Färbung, die auch zur Namensgebung des Baums geführt hat, unterscheidet sich die Rot-Eiche von den heimischen Stiel- und Traubeneichen, die eine bräunliche Herbstfärbung hervorbringen.
Die männlichen Blüten sind unauffällige hängende grünliche Kätzchen. Die unscheinbaren weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise in einer Hülle. Blütezeit: Mitte Mai Ab einem Alter von 25 Jahren werden die Eicheln gebildet. Die Rot-Eiche fruchtet aber nicht jedes Jahr, sondern meistens im Abstand von 2 bis 5 Jahren. Die Eicheln sitzen einzeln in kahlen Fruchtbechern, aus denen sie zu etwas mehr als der Hälfte herausragen. Im ersten Jahr bleiben die Früchte noch klein. Erst im zweiten Jahr sind die Eicheln reif. Sie sind größer und schwerer als die Eicheln von Stieleichen und werden deshalb kaum von Eichelhähern verbreitet.
Die Rot-Eiche wird als fremdländische Baumart in Mischbeständen mit Rotbuchen, Fichten, Douglasien und Winterlinden forstwirtschaftlich genutzt. Ihr Holz, das weniger wertvoll als das Holz der heimischen Eichen ist, weist im Kern eine rötliche Färbung auf. Es wird als Bau- und Furnierholz verwendet, auch für Möbelbau und Fußböden. Es ist weniger widerstandsfähig gegen Fäulnis und Verrottung als das Holz der heimischen Eichen. Junge Bäume der Rot-Eiche sind gefährdet durch Verbiss von Reh- und Rotwild, Hasen und Kaninchen. Engerlinge von Maikäfern können die Wurzeln schädigen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Buchengewächse (Fagaceae)
- Anwendungsbereich: Hauterkrankungen
- Blütenfarbe: grün
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
Mitte Mai
Verwendete Pflanzenteile
Holz, Rinde
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe in der Rinde
Heilwirkung
Gemeinhin werden heimische Eichen medizinisch genutzt. Die Eichenrinde kann als Sitzbad bei Hämorrhoiden verwendet werden, auch bei Hauterkrankungen, die mit Juckreiz verbunden sind.
Nebenwirkung
Nicht bekannt
Geschichtliches
Die Rot-Eiche wurde 1691 in der Schweiz eingeführt. 2025 wurde sie zum Baum des Jahres gewählt. Ziel dieser Wahl war es, den Baum wegen seiner Klimaresilienz bekannter zu machen.
Weil die Rot-Eiche in Europa eigentlich fremd ist, hat sie nur wenige Feinde und wird nicht von Parasiten befallen. Auch der Eichenprozessionsspinner bedeutet für den Baum bislang keine Gefahr. Die Rot-Eiche ist zudem resistenter gegen Krankheiten und schattenverträglicher und zuwachsstärker als heimische Eichen. In Kiefernbeständen sollen Pflanzstreifen der Rot-Eiche als sogenannte Feuerriegel das Risiko für flächige Waldbrände minimieren können, weil die Blätter nur schwer entzündlich sind. Deswegen – und weil er für gute Erträge sorgen kann - ist der Baum interessant für die Forstwirtschaft.
Vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) wird die Rot-Eiche jedoch als invasiv eingestuft. Naturschützer kritisieren, dass die Rot-Eiche als „Gastbaumart“ angesehen werden muss, weil sie nichtheimisch ist. Als durchsetzungsstarker Neophyt bedroht die Rot-Eiche zudem die Artenvielfalt, denn wo eine invasive Art wächst, kann keine heimische wachsen.
Man vermutet auch, dass Tiere, die von heimischen Baumarten abhängig sind, ebenfalls verschwinden werden, weil sie die Rot-Eiche als Lebensraum nicht nutzen können. Wegen des hohen Gehalts an Tanninen (Gerbstoffe) in den Blättern und Eicheln ist die Laubstreu nur schwer zersetzbar, was zur Verarmung von Nährstoffen im Boden führt. Für viele Bodenlebewesen ist das Laub auch giftig.

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