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Kunigundenkraut

Eupatorium cannabinum

Gewöhnlicher Wasserdost, Wasserhanf, Donnerkraut, Wetterkaltkraut, Wetterbusch, Hirschklee, Hirschwundkraut, Leberbalsam, Heidnisch Wundkraut

Das Kunigundenkraut gehört mit etwa 45 Arten zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es wächst in den gemäßigten Zonen Europas und Westasiens auf feuchten Wiesen, entlang von Gräben und Bächen und an Waldrändern, wo sie oft größere Bestände bildet. In Teilen Nordamerikas und einigen Ländern des östlichen Asiens ist das Kunigundenkraut ein Neophyt.

Aus einem kräftigen waagerechten Rhizom, das dicht mit Faserwurzeln besetzt ist, treibt die Pflanze kräftige, aufrechte, reich beblätterte rötliche Stängel, die 70 bis 180 cm hoch werden und sich im oberen Bereich verzweigen. Die kurzgestielten, lanzettlichen, dreiteiligen Laubblätter mit grobgesägtem Rand stehen gegenständig an den Stängeln. Sie ähneln den Hanfblättern und schmecken sehr bitter.

Die rosafarbenen Blüten stehen in schirmartigen Scheindolden zusammen. Die Blütenkörbchen enthalten ausschließlich vier bis sechs Röhrenblüten, bei denen fünf Kronblätter miteinander verwachsen sind. Zwei Griffeläste des gespaltenen Griffels ragen aus den Blüten heraus. Von dem aromatischen Duft der Blüten, die reichlich Nektar und Pollen enthalten, werden zahlreiche Insekten - Tagfalter, Bienen, Hummeln und Käfer - angelockt.

Es bilden sich Achänen, deren Pappus aus vielen Borsten besteht. Sie werden vom Wind verbreitet.

Verwendete Pflanzenteile: Das Kraut mit den Blüten, die Wurzel

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Immunstärkung, Erkältungskrankheiten
- Blütenfarbe: rosa
- Giftigkeit: schwach giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Juli - September

Verwendete Pflanzenteile

Das Kraut mit den Blüten und die Wurzel

Inhaltsstoffe

Flavonoide, Harz, Gerbstoffe, ätherische Öle, Saponine, Pyrrolizidinalkaloide, Bitterstoffe, Vitamine

Heilwirkung

Das Kunigundenkraut ist eine bedeutende Heilpflanze für das Immunsystem. Es wirkt immunstimulierend und wird bei Erkältungen, grippalen Infekten, akuter Bronchitis, Blasen- und Harnwegsinfekten und Durchfallerkrankungen eingesetzt, auch bei viralen Infekten, Herpes und Borreliose. Außerdem wirkt das Kraut entzündungshemmend und anregend auf Blase, Niere und Leber, so dass der Körper bei der Entgiftung unterstützt wird. Am besten wirkt ein Kaltwasserauszug des Krauts. Die Anwendung sollte auf zwei Wochen beschränkt bleiben

Nebenwirkungen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt wegen der Alkaloide, die die Pflanze zwar vor Fressfeinden schützen, auf Dauer aber die Leber schädigen können, vor der Arzneipflanze. Die nordamerikanische Variante des Kunigundenkrauts, der durchwachsene Wasserhanf (Eupatorium perfoliatum) enthält keine Pyrrolizidinalkaloide und gilt als unbedenklich.

Bei Überdosierung kann es zu Brechreiz kommen. Bei Autoimmunerkrankungen sollte keine Anwendung mit dem Kunigundenkraut erfolgen.

Geschichtliches

Das Kunigundenkraut wurde nach der Heiligen Kunigunde, der Ehefrau des deutschen Kaisers Heinrich II, benannt. Sie lebte im 10. Und 11. Jahrhundert, war hochgebildet und stiftete u.a. das Bistum Bamberg, wo sie noch heute als Heilige verehrt wird. Kunigundentag ist der 3. März, für den die folgende Wetterregel gilt: Wenn es an Kunigunde friert, sie es noch 40 Nächte spürt.

Seit dem Altertum galt das Kunigundenkraut als eines der besten Lebermittel. Es wurde auch bei Schlangenbissen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

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