Kleines Habichtskraut
Mausohr, Nagelkraut, Ohrenkraut, Felsenblümeli
Das kleine Habichtskraut gehört zur großen Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Es gibt mehr als 700 Arten davon und gehört somit zu den formenreichsten unter den Korbblütengewächsen. Außer gelbblühenden Arten gibt es viele Zwischenformen.
Die Volksheilkunde verwendet nur das Kleine Habichtskraut. Es ist in ganz Europa verbreitet.
Es wächst auf Rasenflächen, trockenen Wiesen, an Feldrainen und Heideflächen und auf anderen mageren Böden und setzt sich durch seine zahlreichen Ausläufer gegenüber anderen Pflanzen durch. In einer Blattrosette stehen länglich-eiförmige, borstig behaarte und auf der Oberseite bläulich-grüne behaarte Blätter. Während Trockenzeiten rollt die Pflanze die Blätter ein und die helle Blattunterseite wird der Sonne zugewandt. So kann die Pflanze Wärme reflektieren und die Verdunstung minimieren. An jedem blattlos wachsenden Stängel, der aus der Rosette wächst, befindet sich nur eine hellgelbe Blüte, die der des Löwenzahns ähnlich ist. Blütezeit: Mai bis Oktober Die randständigen Zungenblüten sind teilweise rötlich gestreift. Die Blütenknospen können wie Kapern eingelegt werden. Die Samen sind schwarz und mit einem Haarkranz versehen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Atemwegserkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Verwendete Pflanzenteile
Das blühende Kraut mit der Blattrosette (ohne Wurzeln), Frischsaft
Heilwirkung
Das Kleine Habichtskraut wirkt blutreinigend und harntreibend Die Schulmedizin verwendet die Pflanze nicht mehr, weil es andere Pflanzen mit einem höheren Gerbstoff- und Bitterstoffgehalt gibt. Auch die Volksheilkunde verwendet das Habichtskraut als Tee nur noch selten bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Atemwegserkrankungen. Habichtskraut gilt aber als ein mildes Mittel bei leichten Durchfällen und bei Entzündungen im Mund und Rachen, besonders bei Kindern und älteren Menschen.
Nebenwirkungen
Nicht bekannt
Geschichtliches
Der Name leitet sich von „Hierax“ (lat.) Habicht oder Falke ab. Durch den Genuss der Pflanze sollen die Habichte zu ihrer Sehkraft gekommen sein. „Pilosella“ ist die Verkleinerung von „pilosus“ = behaart.
Im Mittelalter wurde das Kleine Habichtskraut zum Schutz vor Hexen in die Häuser gehängt.
Hildegard von Bingen erwähnt das Kleine Habichtskraut zur Schärfung der Seh- und Denkkraft. (Eine Prise des zu Pulver zermahlenen Krauts in Form von Schnupftabak soll den Geist erhellen.)
Martin Luther soll der Verfall seines Augenlichts mit dem Trinken von Habichtskrauttee verhindert haben.

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