Haselwurz

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Brechwurz, Hasenblatt, Scheibelkraut, Hasenöhrlein, Schwarzwurz, Teufelsklaue
Der Haselwurz ist eine ausdauernde immergrüne Pflanze aus der Familie der Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae). Sie kommt in Mitteleuropa und im nördlichen Südeuropa vor, wächst versteckt in Gebüschen und schattigen Laubwäldern und erreicht Höhen bis 20 cm. Aus einem kriechenden verzweigten Wurzelstock wachsen im Frühjahr neue Laubsprosse. Jeder Laubspross bildet 3 oder 4 bräunlich-grüne schuppenförmige Niederblätter und kurze Stängel mit nierenförmigen, ledrigen, glänzend dunkelgrünen Laubblättern aus, deren Stiele rötlich überlaufen und zottig behaart sind. In den Achseln der Laubblätter sitzt eine unscheinbare, braunrote, nickende Blüte mit drei Zipfeln. Die Blüten bestäuben sich selbst, auch Fremdbestäubung ist möglich.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae)
- Anwendungsbereich: brecherregend, Abführmittel, harntreibend
- Blütenfarbe: braunrot
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
März bis Mai
Die Frucht ist eine vielsamige Kapsel.
Alle Teile der Pflanze sind giftig.
Verwendete Pflanzenteile
Der getrocknete Wurzelstock, der einen würzigen Geruch und einen brennenden, bitteren und scharfen Geschmack aufweist. Pulverisiert reizt er zum Niesen.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl mit Asaron, einem kampferähnlichen Stoff, Gerbstoffe, Harz, Schleim
Heilwirkung
Extrakte der Droge wirken brecherregend, abführend und harntreibend. Der Haselwurz wurde deshalb früher als Brechmittel und Niespulver verwendet.
In Form von standardisierten Extrakten ist Haselwurz Bestandteil von Fertigarzneimitteln, die bei entzündlichen Erkrankungen der unteren Atemwege, Bronchospasmen und Asthma eingesetzt werden
Nebenwirkungen
Das Gift bewirkt ein Brennen der Schleimhäute und löst Niesreiz aus. Nach Verzehr der Pflanze treten Erbrechen, Durchfall und Magen- und Darmentzündungen auf. Auch Hautausschläge sind bei Hautkontakt möglich. Eine Selbstbehandlung verbietet sich wegen der Giftigkeit.
Geschichtliches
Der Haselwurz war bereits bei den Griechen, Römern und im Mittelalter als Arzneipflanze bekannt. Er wurde bei Ischias, als Abführmittel und als Brechmittel eingesetzt.
Der Gattungsname asarum ist griechischer Herkunft und bedeutet unverzweigt. Den Artnamen europaeum erhielt die Pflanze, weil sie die einzige in Europa wachsende Art dieser Gattung ist. Der deutsche Name weist auf den gemeinsamen Standort mit der Haselnuss hin.
In früheren Zeiten wurden die Blätter des Haselwurz in die Schränke gelegt um die Kleidung vor Motten zu schützen.

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