Große Klette
Wolfskraut, Rossklettenwurz, Haarwachswürze, Klebern, Bardane, Haarballe
Die Große Klette ist eine zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist im nördlichen Europa und Teilen Asiens heimisch, in Amerika eingeschleppt, und wächst häufig auf mäßig trockenen humusreichen Böden an Wegrändern, Dämmen und auf Schuttplätzen. Neben der Großen Klette wird auch die Kleine Klette (Arctium minus) und die Filzige Klette (Arctium tomentosum) verwendet.
Aus einer spindelförmigen, fleischigen, braunen, verzweigten Wurzel, die bis zu 60 cm in die Erde ragt, bildet die Pflanze im ersten Vegetationsjahr eine große Blattrosette aus, aus der im zweiten Jahr ein kräftiger, kantiger, markgefüllter, reich verästelter Stängel wächst. Er wird bis zu 2 m hoch und ist oft rot überlaufen. Die wechselständigen herzförmigen Blätter sind ganzrandig und gestielt, oben grün und auf der Unterseite schwach graufilzig behaart. Die Größe der Blätter nimmt nach oben hin stark ab.
Die traubig angeordneten, kugeligen Blütenköpfe sehen Distelblüten ähnlich. Sie sitzen langgestielt am Hauptstängel. In ihnen sind viele röhrenförmige Einzelblüten vereint. Die Blütenköpfchen der Großen Klette sind 3 bis 5 cm groß, die der Kleinen Klette 1 bis 3 cm. Die Hüllblätter der Filzigen Klette sind wollig-spinnwebartig miteinander verbunden. Die Blütenhüllblätter tragen an der Spitze gelbliche Widerhäkchen. Die Blüten werden von zahlreichen Insekten, z.B. 72 Wildbienenarten, aufgesucht.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Korbblütler Asteraceae
- Anwendungsbereich: Magen-/Darmstörungen
- Blütenfarbe: purpur
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd
Blütezeit
Juli bis September
Die Früchte sind 6 bis 8 mm lange Achänen mit einem Borstenkranz aus kleinsten Pappushaaren. Sie sind nicht flugfähig, weil sie zu schwer sind. Mit ihren Widerhaken bleiben die reifen Fruchtstände an Tieren oder Kleidungsstücken hängen und werden so verbreitet.
Verwendete Pflanzenteile
Die Wurzel, die im Herbst des ersten Vegetationsjahres zum Trocknen oder im Frühjahr des zweiten Jahres für frische Anwendungen ausgegraben wird.
Inhaltsstoffe
Inulin (bis zu 45%), Gerbstoffe, Schleim, ätherisches Öl, Harze, Apfelsäure, Ameisensäure
Heilwirkung
Die Große Klette wird ausschließlich volksheilkundlich genutzt. Auszüge aus der Wurzel unterstützen den Stoffwechsel, regen die ausscheidenden Organe an und werden bei Magen-Darm-Beschwerden, bei Leber- und Gallestörungen und bei Gicht genutzt. Wegen der schweiß- und harntreibenden Wirkung wird die Große Klette auch bei Hauterkrankungen und bei Problemen mit Niere und Blase verwendet. Das Klettenwurzelöl kann bei trockener Kopfhaut helfen. Es wird auch zur Förderung des Haarwachstums verwendet, bei Haarausfall aus hormonellen Gründen sind aber keine Wunder zu erwarten. In der Homöopathie wird Arctium lappa bei Akne, Ekzemen und schuppiger Kopfhaut eingesetzt.
Nebenwirkungen
Nicht bekannt; nicht anwenden in der Schwangerschaft und bei Allergien gegen Korbblütler.
Geschichtliches
Der Gattungsname wurde bereits bei Dioskurides verwendet. Er leitet sich wegen der borstig-hakigen Frucht, die mit dem rauen Bärenfell verglichen wird, vermutlich vom griechischen „arcos“ (Bär) ab.Der Artname „lappa“ ist ebenfalls griechischer Herkunft und von „labein“ = ergreifen, festhalten abgeleitet, womit auf die anhaftenden Früchte hingewiesen wird. Der ältere Name „Bardana“ bezieht sich auf die großen Blätter der Pflanze. Er soll sich vom italienischen Wort „barda“ für Pferdedecke ableiten. In der gebräuchlichen Drogenbezeichnung (Radix bardaneae) findet sich der Sprachstamm noch wieder.
Die Große Klette wurde bereits im „Capitulare de villis“ Karls des Großen erwähnt und zum Anbau empfohlen. Hildegard von Bingen empfahl die in Wein eingelegten Blätter bei Nierensteinen. Auch Pfarrer Sebastian Kneipp nutzte die Pflanze. Die Wurzel und die jungen Blätter können als Wildgemüse verzehrt werden, die Wurzel kann wie die Schwarzwurzel zubereitet werden. Früher wurde die Klettenwurzel - ebenso wie die der Wegwarte – geröstet und zur Herstellung von Kaffee genutzt. Die Blätter wurden als Tabakersatz verwendet.
Die Kommission E bescheinigt der Großen Klette eine Nullmonografie, da die Wirksamkeit nicht belegt ist, von der Pflanze aber auch keine Risiken zu erwarten sind.
Die Bionik, die Naturphänomene auf die Technik überträgt, hat das Festhalten von Kletten mit den kleinen Widerhäkchen als Vorbild für den Klettverschluss verwendet, bei dem zwei Materialien auf einfache Weise miteinander verbunden werden. Der Jäger und Schweizer Ingenieur Georges de Mestral entwickelte 1941 die Idee dazu, nachdem er bei seinem Hund immer wieder die Kletten aus dem Fell entfernen musste.
Die Große Klette wurde bereits im „Capitulare de villis“ Karls des Großen erwähnt und zum Anbau empfohlen. Auch Hildegard von Bingen und Pfarrer Sebastian Kneipp nutzten die Pflanze.
Die Wurzel und die jungen Blätter können als Wildgemüse verzehrt werden, die Wurzel kann wie die Schwarzwurzel zubereitet werden.
Früher wurde die Wurzel - ebenso wie die der Wegwarte – geröstet und zur Herstellung von Kaffee genutzt. Die Blätter wurden als Tabakersatz verwendet.
Die Kommission E bescheinigt der Pflanze eine Nullmonografie, da die Wirksamkeit nicht belegt ist, aber auch keine Risiken zu erwarten sind.
Die Bionik, die Naturphänomene auf die Technik überträgt, hat das Festhalten der Klette mit den kleinen Widerhäkchen als Vorbild für den Klettverschluss verwendet, bei dem zwei Materialien auf einfache Weise miteinander verbunden werden. Der Jäger und Schweizer Ingenieur Georges de Mestral entwickelte 1941 die Idee dazu, nachdem er bei seinem Hund immer wieder die Kletten aus dem Fell entfernen musste.

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