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Echtes Labkraut

Galium verum

Gelbes Labkraut, Bettstroh, Gelbes Käselab, Gelbes Sternkraut, Gelber Butterstiel, Liebfrauenstroh, Gliederkraut, Herzbresten, Magerkraut

Das echte Labkraut ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Es kommt in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens außer im Mittelmeerraum vor, bevorzugt kalkhaltige, nährstoffarme, trockene oder wechselfeuchte Böden und wächst an Wegrändern, auf Weideflächen und Dünen. Aus dem Wurzelstock treibt die Pflanze überirdische und unterirdische Ausläufer. Die Stängel werden 20 bis 80 cm hoch. Sie sind vierkantig, kahl oder mit leichtem Flaum überzogen und halten sich gegenseitig oder an anderen Pflanzen. 6 bis 12 Blätter, die nur 1 mm breit und 15 bis 25 mm lang werden und spitz zulaufen, stehen in Scheinquirlen am Stängel. Sie sind oberseits dunkelgrün und unterseits mit Flaum besetzt. Die zahlreichen kleinen gelben Blüten stehen in endständigen Rispen. Sie sind selbststeril, duften stark nach Honig und sind eine gute Bienenweide. Eine Nachbarbestäubung ist möglich.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Rötegewächse Rubiaceae
- Anwendungsbereich: Harnwegserkrankungen
- Blütenfarbe: gelb
- Giftigkeit: ungiftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Blütezeit

Mai bis September

Aus den Blüten entstehen Kletten, die leicht an Kleidern oder dem Fell von Tieren haften und so für die Verbreitung sorgen. Die Früchte sind 1,5 mm lang, glatt, kahl und schwarz. Sie werden von Ameisen verbreitet.

Verwendete Pflanzenteile

Das Kraut

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, organische Säuren, ein dem Labenzym ähnliches Protein bringt Tiermilch zum Gerinnen.

Heilwirkung

Das Labkraut wird nur volksheilkundlich verwendet. Es wirkt harntreibend, krampflösend, wundheilend und adstringierend. Als Tee wird das Kraut zur Vermehrung der Harnausscheidung bei Blasenentzündungen genutzt, ebenso bei Wassereinlagerungen in den Beinen und bei geschwollenen Knöcheln. Äußerlich kann Labkraut die Heilung der Haut bei oberflächlichen Wunden, bei Ekzemen, Hautflechten und Nagelgeschwüren unterstützen. Eine regelmäßige Anwendung von Labkrautsalbe soll die Beschwerden bei chronischen Erkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis lindern können. Die Universität Würzburg forscht an Einsatzmöglichkeiten in der Krebstherapie.

Nebenwirkungen

Nicht bekannt

Geschichtliches

Der Gattungsname leitet sich von „gala“ = Milch (griechisch) her. Bereits die Griechen sollen aus dem Labkraut Siebe geflochten haben, durch die die Milch für die Käseherstellung gegossen wurde. Die im frischen Kraut enthaltenen Enzyme spalten Eiweiß und bringen - ähnlich wie die Enzyme aus dem Labmagen von Kälbern - die Milch zum Gerinnen. Für die Herstellung von Chesterkäse wird das Labkraut noch heute genutzt. Die Blüten sorgen für die gelb-orange Farbe und sind verantwortlich für den Geschmack. Das Kraut kann Suppen und Gemüsegerichten zugegeben oder wie Spinat zubereitet werden. Die Früchte wurden als Kaffeeersatz geröstet.

Die Zugehörigkeit der Pflanze zu den Rötegewächsen weist darauf hin, dass die Wurzel stark färbend wirkt und früher zum Rotfärben von Wolle und Seide genutzt wurde.

Bei den Germanen war die Pflanze der Göttin Freya geweiht. Als Frauenkraut sollte das echte Labkraut für eine gute Geburt sorgen. So wurde es Gebärenden und Säuglingen ins Bett gelegt, um sie vor Verzauberung zu schützen. Auch Jesus soll in der Krippe auf dem Bettstroh gebettet gewesen sein, weil der Esel das Kraut nicht gefressen hat.

Das Kraut wurde auch in die Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt (15. August) gebunden. Zusammen mit Rainfarn soll das echte Labkraut in Kräuterkissen gegen Alpträume helfen.

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