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Blauregen

Wisteria

Giftpflanze des Jahres 2024

Wisterie, Glyzine, Glycine, auch Glyzinie

Der Blauregen ist ein robustes, stark wachsendes und schlingendes Gehölz – eine Liane - aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und wird als Zierpflanze in Gärten und Parks angepflanzt. Er kann eine Höhe bis zu 30 Metern erreichen und wickelt seine Ranken um alles, was sie erreichen können. Finden sie keinen Halt, winden sie sich umeinander. Deshalb ist eine stabile Rankhilfe für den Blauregen erforderlich. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Osten Asiens und dem östlichen Nordamerika. Der Blauregen ist wärmeliebend, auch hitzeverträglich und wächst bevorzugt auf durchlässigen, nährstoffreichen Böden an sonnigen, trockenen Standorten in geschützter Lage mit ausreichender Wasserversorgung. Blauregen mag aber keine Staunässe. Er ist frostverträglich bis -20° C. Im Winter friert junges Holz geringfügig ab. Bei stark kalkhaltigen Böden reagieren die Pflanzen mit Blattaufhellungen. Zunächst bildet die Pflanze – meist erst nach etwa zehn Jahren - auffällige, große, hängende Blütenstände mit blauen Schmetterlingsblüten aus, die wie farbige Wasserfälle herunterhängen. Sie werden bis zu 50 cm lang und erscheinen vor den Laubblättern. Die Blüten, die sich ungefähr gleichzeitig öffnen, verströmen einen intensiven Duft und locken damit zahlreiche Insekten an. Es gibt auch Züchtungen in weiß oder rosa. Blütezeit: April bis Juni Bei günstigen Witterungsbedingungen kann die Pflanze im Spätsommer noch ein zweites Mal blühen. Die Seitentriebe müssen regelmäßig auf 30 bis 50 cm gekürzt werden, damit sich neue Triebe bilden. Die unpaarig gefiederten Blätter mit 7 bis 13 ganzrandigen Fiederblättchen und kurzlebigen Nebenblättern sind wechselständig angeordnet. Aus den Blüten entwickeln sich harte, längliche, grüne Hülsen mit samtiger Oberfläche, die einen, vereinzelt bis zu drei Samen enthalten. Nach der Reife explodieren die Hülsen und schleudern die Samen heraus – auch über große Entfernungen. Die Samen sind rund und platt und erinnern in ihrer Form an Linsen. Wenn man sie aussät, kommen sie nur selten oder nie zur Blüte. Wenn man den Blauregen am Spalier wachsen lassen möchte, ist es wichtig zu wissen, zu welcher Art die Pflanze gehört: Der Chinesische Blauregen ist die wuchsstärkste Art. Er ist linkswindend und blüht vor dem Laubaustritt. Der Japanische Blauregen ist rechtswindend, etwas weniger wüchsig, blüht erst nach dem Laubaustritt und hat längere Blütenstände. Der Amerikanische Blauregen hat kugelige Blütenstände und blüht manchmal durchgehend.

Steckbrief

- Pflanzenfamilie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Anwendungsbereich: keine Anwendung
- Blütenfarbe: blau
- Giftigkeit: giftig
- Lebensdauer: ausdauernd

Verwendete Pflanzenteile

keine

Inhaltsstoffe

In allen Pflanzenteilen Alkaloide, in den Samen und Hülsen Lektin, in den Wurzeln und in der Rinde Wistarin, ein hochtoxisches Glykosid.

Heilwirkung

keine da giftig

Nebenwirkungen

Die Giftstoffe im Blauregen sind zwar schwächer als die im Goldregen, aber bereits nach der Berührung von Pflanzenteilen können Schmerzen, Juckreiz oder Entzündungen auftreten. Nach oraler Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Durchfall oder Schwindel kommen. Auch Herz-Kreislauf-Probleme oder Lähmungen sind möglich. Bereits zwei Samen führen bei Kindern zu Vergiftungserscheinungen. Die Giftigkeit gilt auch für viele Haustiere.

Geschichtliches

Der Gattungsname „Wisteria“ ist nach dem amerikanischen Arzt und Anatomen Caspar Wistar (1761 – 1818) benannt.

Carl von Linné rechnete den Blauregen zur Gattung der Glyzinen, zu der z.B. die Sojabohne gehört. Glyzinen gehören zwar wie die Gattung Wisteria ebenfalls zu den Hülsenfrüchtlern, sehen aber völlig anders aus. Der Name „Glyzine“ ist von dem griechischen Wort „glykos“ = süß, abgeleitet, weil einige Arten dieser Gattung süß schmeckende Wurzelknollen haben. „Floribunda“ (beim Japanischen Blauregen) ist lateinischer Herkunft und bedeutet „reichblühend“. Der Artname „sinensis“ weist auf die Herkunft aus China hin. „Frutescens“ ist vom lateinischen frutex = Strauch, kleiner Busch abgeleitet und weist auf die Wuchsform hin. 1820 wurde die Pflanze in Europa eingeführt. Zierformen des Blauregens sind auch als Hochstamm, Kübelpflanze oder Bäumchen erhältlich. In Japan werden aus den dicken Schlingtrieben Brücken gebaut, indem die Triebe zusammengeflochten und mit Holzplanken versehen werden. Im Freiland des Südostens der USA gelten Wisteria floribunda und Wisteria sinensis als invasive Arten.

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